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WEISHEITEN  2

     Glänzend gesehen

Was glänzt, das ist nicht immer Gold,
mein Freund sei auf der Hut.
Nicht alles, was erscheint dir hold,
ist kostbar, edel, gut.

Der Mond schaut auf den Haufen Mist,
derselbe glänzt im Schein.
Das Dumme aber dabei ist,
er wird aus Gold nie sein…

mond003
stern005
misthaufen

aus “HEITER WEITER”, 2011

regen_69 regen_69
regen_19
schwimmer

        Das Alter

Werd` ich gefragt, wie alt ich sei,
dann schweige ich geduldig.
Das Alter ist mir einerlei,
ich bleib die Antwort schuldig.

Der Jahrgang zählt nur ganz allein
bei gut gereiftem Käse
und einer Flasche Moselwein,
bei denen ich gern säße...

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aus “SCHWAMM DRÜBER”, 2009

       Kopf hoch !

Als Mensch hat man oft das Gefühl,
man stehe feucht im Regen
und sei den Fluten, nass und kühl,
ganz hilflos unterlegen.

Steht dir das Wasser bis zum Kinn
und sollte dich bedrängen,
dann lass den Kopf nicht weiterhin
verzweifelt auch noch hängen…

aus “HEITER WEITER”, 2011

wein
BrettvormKopf

        Bretter

Dass Bretter schlicht die Welt bedeuten,
das hört man oft von vielen Leuten,
doch mehr noch hört man hierzulande,
dass Bretter zu der Menschen Schande,
was eigentlich geläufiger
vor Köpfen sehr viel häufiger…

 Enttäuschende Schöpfung

Als unsre Welt erschaffen war
beschloss Gott, der Erbauer,
zu prüfen sie auf Haut und Haar
doch einmal noch genauer.

Am Ende rief er lautstark aus,
er konnte es nicht fassen:
„Die Welt ist ja ein Irrenhaus !
Ach, hätt` ich`s nur gelassen !!“

aus “NA SOWAS”, 2003

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               Perspektiven

Der Frosch, das darf ich froh bekunden,
sieht unsre Welt stets nur von unten,
weshalb die Sicht aus jener Tiefe
der Fachmann nennt „Froschperspektive“.

Der Vogel schaut stets froh und munter
von oben auf die Welt herunter,
mit Um- und Weitblick inklusive,
genannt auch „Vogelperspektive“.

Der Mensch, mag er auch noch so zetern,
sieht unsre Welt aus knapp zwei Metern,
was ihn dann auch im Allgemeinen 
als „perspektivlos“ lässt erscheinen...

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aus “HEITER WEITER”, 2011

aus “SCHWAMM DRÜBER”, 2009

     Lichter Gedanke

Ein Mensch verspürt, wie ihm diskret
und jäh im Kopf ein Licht aufgeht
mit dem er sich, wie schon so oft,   
die Lösung des Problems erhofft.
Sehr bald wird ihm mal wieder klar, 
dass dieses nur ein Irrlicht war...

aus “NA SOWAS”, 2003

 

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mond010
haus012

          Erkenntnis

Ein Mensch, wie viele auf der Welt,
steht staunend unterm Sternenzelt
und fühlt bei all dem Sternenlicht:
Er ist ein Menschlein, ist ein Wicht!
Was eben noch als ein Problem
erschien ihm groß und nicht genehm,
wird bei der Weite und der Ferne
im Angesicht der tausend Sterne
ganz plötzlich klein und furchtbar nichtig
und war vordem doch noch sooo wichtig..
.

aus “SCHLUSS MIT LUSTIG”, 2000