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...und hier finden Sie ein paar meiner Verse aus unterschiedlichen BĂŒchern zum Thema “MĂ€nnergesangverein”:
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Der Jahresbeitrag
Zahl` ich heute, zahl` ich morgen ? Soll ich mir vielleicht was borgen ? Aufruhr in der SĂ€ngerschar !
Ist schon wieder Januar ??
Mitgliedschaft bedeutet Qualen, âJanuar“ heiĂt Beitrag zahlen. Lieber Herr Gesangverein !!
Mitgliedsbeitrag ? Muss der sein ??
âWoher nehmen und nicht stehlen“, schallt`s aus vierzig SĂ€ngerkehlen. âZahle morgen, jederzeit,
nur nicht heute, tut mit leid !“.
âNĂ€chste Woche, ich verspreche, zahle ich die ganze Zeche“, âKassenwart, hab` noch Geduld,
zahle Ostern meine Schuld !“.
âZweifel sind nicht der geringsten, zahl` den Beitrag gleich nach Pfingsten“,
schwört man fest aus tiefer Brust, âspĂ€testens dann im August !“.
âIch begleich` die AuĂenstĂ€nde gleich im Herbst mit meiner Rente. Hierauf gilt mein Ehrenwort”
klingt es mehrfach im Akkord.
Leuchten dann die Weihnachtskerzen bringt der Letzte unter Schmerzen seinen Beitrag fĂŒr das Jahr.
Bald ist wieder - Januar...
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Der Vorstand vom Gesangverein
Als Vorstand vom Gesangverein, da kannst du lauthals klagen, das Ehrenamt in seiner Pein
schlÀgt dir oft auf den Magen.
Geht irgend etwas krumm und schief muss es der Vorstand richten, wenn es nicht so wie immer lief,
nimmt man dich in die Pflichten.
Du bist der Mann, der alles lenkt, du kommst nicht zum Verschnaufen, ein SĂ€nger, der fĂŒr alle denkt,
es ist zum Haare raufen.
Konzerte, Feiern, SĂ€ngerfest, musst du organisieren, Finanzen, Noten und den Rest, darfst nie den Kopf verlieren.
Den Jubilar, die Mitgliedschaft, darfst du als Vorstand ehren, die Stimmgewalt, die SĂ€ngerkraft hast artig du zu mehren.
Die Satzung, nicht mehr zeitgerecht,
sollst du im Kern erneuern, auch brĂŒtest du stets recht und schlecht alljĂ€hrlich ĂŒber Steuern.
Ruft unverhofft Vereinsarbeit die SĂ€nger in der Runde, hat keiner fĂŒr den Vorstand Zeit,
nicht einmal eine Stunde.
Als Vorstand vom Gesangverein hast du nicht viel zu lachen, stehst mittendrin, doch meist allein
darfst du die Arbeit machen...!
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Frisch gesungen !
Innig steht die MĂ€nnerschar hochbetagt in Reihen, leicht gebeugt mit lichtem Haar,
um den Tag zu weihen.
Zittrig hÀlt die greise Hand stolz das Blatt mit Noten, den vergilbten Seitenrand, brav wie es geboten.
HundertfĂŒnfzig Jahre schon stand man fest im Bunde, wahrte man die Tradition in der SĂ€ngerrunde.
Wenn die Fahne einstmals sinkt und die Nacht wird lÀnger, wenn das letzte Lied erklingt, eines bleibt dem SÀnger:
Sang und Klang hat nie gereut, mochte niemand missen. Schade, dass die Jugend heutÂŽ will davon nichts wissen...
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Das Quartett
Vier MĂ€nner schlossen einen Bund, sie wollten zusammen singen. Sie hofften, dass Lieder aus ihrem Mund
wie Opern - Arien klingen.
Der eine Tenor, der andere Bass, die restlichen zwei, zweite Stimmen ! Sie probten begeistert und sangen sich was,
den Nimbus der Welt zu erklimmen...
Ich kenne die Viere gar lange schon, ihr rastloses MĂŒhen und Quaken, sie treffen ganz selten den richtigen Ton
und das schon seit Jahr und seit Tagen.
Sie machen zu viert einen schrecklichen LĂ€rm, dass jedem ganz fĂŒrchterlich grauset.
Es dreht sich der Magen, es blÀht das GedÀrm und jeder die Haare sich zauset.
Und bitten die Viere mal freundlich und nett zu einem Konzert ihrer Weisen,
vermag der Gesang von dem MĂ€nnerquartett das Herz nur am Ende zerreiĂen.
Meist singen die MĂ€nner die halbe Nacht und trinken darauf eine ganze, sie brechen mit Tapferkeit, Mut und mit Macht
fĂŒr den MĂ€nnergesang eine Lanze.
Vier MĂ€nner schlossen einen Bund, von Noten hat man sich geschieden. Jetzt trinken sie nur noch aus vollem Mund
und jeder ist ringsum zufrieden...
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Kommers
( MGV âSĂ€ngerkranz 1857“ Bad Liebenstein )
Seid gegrĂŒĂt und seid Willkommen heute zu dem Festkommers ! Drum vernehmt jetzt einen frommen
Sangesfreund - BegrĂŒĂungsvers:
âFestkommers“, vermut` ich wage, ist ein Wort mit tiefem Sinn. Es bedeutet âTrinkgelage“,
so steht es im Duden drin.
âTrinkgelage der Studenten“ Gaudeamus igitur !! Wirt komm` nicht mit leeren HĂ€nden
und schau ja nicht auf die Uhr !
Singt ein Lied euch von den Seelen, wie man es von SÀngern kennt und löscht froh den Durst der Kehlen,
so als wÀret ihr Student...
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Die Vereinsfahne
Wie gut, dass wir keine Vereinsfahne haben, da hÀtten wir schwer dran zu tragen.
So können wir leichter am Bierfass uns laben, das schaukelt auf unserem Wagen.
Denn wenn wir so eine Vereinsfahne hĂ€tten, da wĂŒrde die Welt ja wohl sehen,
woher wir heut` kommen und wollen wir wetten, sie wĂŒssten auch, wohin wir gehen.
Wie gut, dass wir ohne Vereinsfahne ziehen, so können wir unerkannt bleiben.
Drum lasst uns in Ruhe dem Alltag entfliehen, egal was wir tun und wir treiben...!
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SĂ€nger im Dorf
Ihr MĂŒtter, holt rasch eure Töchter herein, oh eilet und wartet nicht lĂ€nger !
Sie schwenken die Fahne im Chor, im Verein, es nahen die durstigen SĂ€nger !!
VerschlieĂt alle TĂŒren, verrammelt das Tor und löscht alles Licht in den Stuben,
bevor sie erscheinen laut grölend im Chor. Oh fliehet, ihr MÀdchen und Buben !
Stellt Branntwein und Bier auf die StraĂe hinaus, um gnĂ€dig die MĂ€nner zu halten,
und hofft, dass die SĂ€nger vorbei zieh`n am Haus und erst in der Nachbarschaft walten.
Sie wÀlzen durch`s Dorf und wanken vorbei, wobei sie nach Hab und Gut raffen,
sie rauben selbst Messwein mit lautem Geschrei, âErbarmen“, so rufen die Pfaffen !
Die SÀnger sind fort, vorbei ist die Brut, von Ferne ertönen die Lieder. In diesem Jahr ging alles halbwegs noch gut,
doch nÀchstes Jahr kommen sie wieder...
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SĂ€ngerblut
Ich bin ein alter Knabe, ein wahres SĂ€ngerblut und sing` mit dieser Gabe allzeit mit frischem Mut.
Ich sing` im Kreis der Jungen im trauten MĂ€nnerchor, manch` Liedlein ist verklungen im Bass und im Tenor.
Auch wenn schon weiĂ die Haare, mein Geist blieb frisch und jung, denn was ich mir bewahre
sind Leidenschaft und Schwung.
Zum Jammern und fĂŒr Zagen nahm ich mir niemals Zeit. Vor KĂŒmmernis und Klagen war allzeit ich gefeit.
Drum hört, ihr SÀngerknaben, ihr, die noch jugendlich: Sollt ihr mich einst begraben, denkt frohgemut an mich.
Seid fröhlich, schwelgt in Scherzen und singet den Akkord, auf dass in euren Herzen die âAlten“ leben fort...
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Der neue ChorsÀnger
Ein Mensch, so kam es mir zu Ohr, der sich entschloss, dem MÀnnerchor nach langem Zögern beizutreten,
worum man ihn dereinst gebeten, gab seinem Herzen einen StoĂ zu singen fortan – hemmungslos. Der Mensch fönt seine Lockenwelle, rasiert das Kinn fĂŒr alle FĂ€lle
und geht beschwingt aus seinem Hause hinab ins Dorf zur SĂ€ngerklause. Dort angekommen tritt er ein und er stellt fest: âIch bin allein !“. Der Mensch blickt suchend rings umher,
die StĂŒhle sind noch alle leer. Da endlich öffnet sich das Tor, ein SĂ€nger aus dem MĂ€nnerchor tritt ein und macht dem Menschen klar, dass dies bislang s e i n Sitzplatz war.
Der Mensch rĂŒckt artig, was gescheiter, drauf mehr nach rechts, vier StĂŒhle weiter, da öffnet sich erneut das Tor: âVerzeihung, hier sitzt der Tenor !“.
Der Mensch, im Chorgesang noch Laie, begibt sich in die letzte Reihe, um schlieĂlich ungestört links hinten fĂŒr sich noch einen Platz zu finden.
âHier sitzt“, der Mensch wird leichenblass, âHerr MĂŒller aus dem zweiten Bass und jener kommt, das weiĂ hier jeder, gewöhnlich immer etwas spĂ€ter !“.
Der nÀchste Stuhl, gleich rechts daneben, ward an Herrn Meier schon vergeben, so dass der Mensch blickt jetzt umher, ob wenigstens ein S t e h p l a t z wÀr`.
Da ruft ein Mensch mit lichtem Haar: "Hier stehe i c h schon zwanzig Jahr`, ein jeder SĂ€nger mich hier kennt.
Ich bin im Chor der Dirigent !“. Der Mensch, mit Blick auf diese Panne, singt fortan in der Badewanne, wo nie und nimmer ihm allseitig den Sitzplatz macht ein andrer streitig...
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In diesem Sinne, meine lieben SĂ€nger, ein krĂ€ftiges “LIED HOCH !!!!”
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